„Herrlich wie die Maschinen des Schiffes beruhigend brummen. Als ob sie mir noch einmal etwas Ruhe und Entspannung angedeien lassen wollen, bevor in Lima die Expedition startet. Nur schade, dass ich scheinbar der einzige bin der mit der HMS Cloudstorm nach Südamerika reist. Der Rest der Reisegruppe scheint andere Wege nach Peru zu nutzen.“ William Jasper Hershfield, 15. März 1921
Alle Wege führen nach Peru. Oder so Ähnlich. Auf jeden Fall folgte eine Gruppe von Menschen aus aller Welt dem Ruf eines Abenteuers wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dem Ruf des Abenteuers das der mysteriöse Augustus Larkin verbreitete. Eine verschollene Pyramide solle gefunden werden und Artefakte längst vergangener Zeitalter lockten ins peruanische Hochland. Nicht mehr als diese Randnotiz in einer Tageszeitung der peruanischen Hauptstadt und ein Telegramm. Mehr Informationen verprach ein persönliches Treffen am 18. März 1921 in der Bar „Cordano“.

Telegramm von Augustus Larkin
18. März 1921
Und so kam es, dass der Türsteher sieben verschiedene Personen zum Gastgeber Larkin vorließ:
- den Mitarbeiter in einer Druckerei Artjom Donblinski
- den Gentleman Jonatham Hunter
- die Journalistin Cecille Harmsworth King
- den Feuerwehrmann Hans Schmidt
- die Archäologin Victoria Mayham
- die Pilotin Ruby Fairchild
- und einen weiteren Gentleman namens William Jasper Hershfield
Schnell brachte Larkin, der in der Gesellschaft eines mürrischen als persönlichen Begleiter vorgestellten Luis de Mendoza und eines weiteren Begleiters Jesse Hughes, ein Völkerkundler aus New York, schon die Gastfreundschaft der Bar genoß, kam schnell auf den Punkt. Ins peruanische Hochland sollte die Expedition gehen und eine verschollene Pyramide solle gefunden werden. Als kleiner Vorgeschmack auf zu erwartende Schätze wurden zwei Artefakte präsentiert. Ein Anhänger und ein Becher. Der Expertise von Miss Mayham war es zu verdanken, dass eine zeitliche Einordnung der Schmuckstücke möglich wurde. Obwohl die Zeiträume der mutmaßlichen Herstellung nicht unterschiedlicher sein könnten. Der Anhänger stammt aus Tiwana aus dem 5. Jahrhundert und der Becher, im Stil der Inka, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Interesse der Reisegruppe war schnell geweckt, besonders Artjom ließ die Aussicht auf Gold im Tempel freudige Erwartung hegen. Auf die Frage nach dem Fundort der Artefakte, tischte Larkin ein unglaubliche Geschichte auf. Im peruanischen Hochland sollte der Vater eines Alpakahirten die beiden Schmuckstücke gefunden haben, aber nicht nach weiteren Schätzen gesucht haben, da er Angst vor den Kharisiri habe. Dies sollten Wesen sein, die ihren Opfern das komplette Fett aus dem Körper saugen und sie als eine Art Mumie zurückließen.
Nachdem der Start der Expetition auf Montag, den 21. März 1921, um 8 Uhr gesetzt wurde, zuerst sollte es mit 3 LKWs nach Puno am Titicacasee und von dort mit Maultieren in die Hochlande weitergehen, empfahl sich Larkin, der für den aufmerksamen Beobachter gesundheitlich angeschlagen war, und de Mendoza und ließ die Abenteuerlustigen und Jesse zurück um noch einen schönen Abend in der Bar zu haben.
Der nächste Paukenschlag ließ nicht lange auf sich warten. Der zurückgebliebene Begleiter Larkins offenbarte der Gruppe, dass er eigentlich Jackson Elias heißt und die Expedition von Larkin im geheimen beobachten möchte, da dieser scheinbar nicht die gesamte Wahrheit über die Pyramide und die Schätze erzähle. Weiterhin stellte er sich als Experte für Todeskulte und Sekten heraus, der schon diverse Bücher über diese Themen verfasst hatte. Die Expedition sollte Grundlage für ein weiteres Buch werden. Seine Zweifel an der Aufrichtigkeit Larkins wurden weiter genährt, da dieser die Expertise des hiesigen Professors Nemesio Sanchez der Nationalen Universität von San Marco als Begleiter ablehnte. Auch schien die Abenteuergruppe nicht die erste Wahl des Herr Larkin zu sein, hatte er doch zuvor vergeblich in Puno versucht Einheimische für die Expedition zu werben. Das Misstrauen war definitiv geweckt, so sehr, dass Artjom sogar nicht sicher war, ob Larkin in dem beschriebenen Hotel eingecheckt hatte. Ein Anruf in seinem Hotel bestätigte zumindest die Unterkunft von Larkin als Wahrheit. Trotzdem beschlossen Ruby und Artjom am nächsten Tag mit Larkin zu reden. Allerdings ohne den Rest der Gruppe darüber zu informieren, denen sie einen Rundgang zum Hafen vortäuschten. Den Abend ließen William, Hans und Jonatham im Nachtleben von Lima ausklingen, während der Rest in den wohlverdienten Schlaf fiel.
19. März 1921
Am nächsten Morgen wurden bei einem zünftigen Frühstück im Hotel die einzelnen Aktivitäten besprochen. Der Hafenbesuch von Ruby und Artjom, die Suche nach einem britischen Arzt, der die Expedition begleiten sollte, durch William, den Stadtrundgang von Jonatham und dem Besuch von Professor Sanchez durch Hans, Cecille und Victoria.
Der Besuch des britischen Konsulats erschütterte Williams Vertrauen in die Effektivität des Empires, wurde ihm doch trotz seinem britischen Pass nicht die Adresse des Konsulatarztes mitgeteilt und überhaupt war die Institution geschlossen. Unfassbare Verhältnisse auf der anderen Seite der Welt. Erst eine unauffällig überreichte Fünfdollarnote ließ den wachhabenden Offizier weich werden. Doch welch ein Schreck, an der genannten Adresse wurde William zwar empfangen, musste sich jedoch mit langen Wartezeite, unfreundlichem und arroganten Personal und einer abschließenden Abweisung plagen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als auf einen der hiesigen Ärzte zurückzugreifen und konnte schließlich Pedro Gonzalez für die Unternehmung gewinnen.
Mehr Erfolg hatten da die drei Universitätsbesucher. Professor Sanchez empfing die Gruppe offen und erzählte, dass er sich die Ablehnung durch Larkin auch nicht erklären könne. Plötzlich erschallte der Feueralarm und alle Personen waren angehalten das Haus zu verlassen. Dies war die Stunde von Feuerwehrmann Hans! Zusammen mit Victoria machte er sich auf den Weg um schauen, ob er helfen könne. Seltsam, im gesamten Gebäude war weder Rauch noch Brandgeruch wahrzunehmen. Im Keller hörten die Beiden eine Tür klappen und entdeckten zwischen den Regalen einen mysteriösen Haufen. Bei näherer Betrachtung stellte sich dieser als eine komplett mumifizierte Person, noch dazu die Studentin Trinidad Rizo von Professor Sanchez heraus, die vor einer halben Stunde den 3 Gästen von Professor Sanchez noch Tee serviert hatte. In ihren Händen fanden sie ein Tagebuchseite auf dem der Name Luis de Mendoza vorkam. Jedoch in einer Beschreibung aus dem Jahre 1543.

Im Hotel von Larkin angekommen liefen Ruby und Artjom zuerst bei der Hoteldame Petronila Cupitina auf, die die Beiden auf keinen Fall zu ihrem Gast vorlassen wollte. Weder Engelszungen noch fein gewählte Worte ließen diesen Willen brechen. Erst die blanken Dineros ließen die alte Dame erweichen und Artjom ein dezent überteuertes Zimmer direkt neben Larkin buchen.
Doch auch hier warteten seltsame Ereignisse auf ihre Enthüllung. Im Zimmer von Larkin lag dieser auf dem Bett, einen widerlichen Geruch verströmend, völlig mit Heroin zugedröhnt und einem seltsamen Tattoo auf der Brust dessen Ränder einen ungesunden Eindruck machten. Von de Mendoza fehlte jede Spur. Artjom beschloss im gemieteten Zimmer zu bleiben und auf de Mendoza zu warten oder bis Larkin wieder aufwachen würde. Ruby berichtete derweil im Hotel den anderen von ihrer Entdeckung.
Zusammen machte sich die Gruppe Abenteurer wieder auf den Weg zu Larkins Hotel um dort zu warten. Cecille war sehr schockiert über den Zustand von Larkin und daß man keinen Arzt ruft. William läßt seinen am Vormittag engagierten Arzt Pedro kommen. Er bestätigt nur, daß das Heroin gegen Schmerzen ist.
Im Zimmer von de Mendoza fanden Artjom und Ruby derweil eine massive, goldene Maske, die Artjom zunächst aufsetzte und ein unwohles Gefühl hatte und dann diese sicher in seinen Taschen zu verwahren beschloss. Da Larkin weiterhin im Rausch auf seinem Bett lag, beschloss Artjom unter dem Bett von Larkin zu warten, während Cecille im Nachbarzimmer ausharren wollten. Der Rest der Gruppe geht zurück zum eigenen Hotel Maury. William befand, dass es sehr unbritisch war, Jackson zu verraten, da dieser um Diskretion gebeten hatte und beschloss ihm im Hotel über die Rezeption eine schriftliche Nachricht über Artjoms Vorhaben zukommen zu lassen. Danach trafen sich William, Jonatham und Hans an der Bar.
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